Station 10

Bergkapelle: Zufluchtsort

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Der sich angekommen glaubt, ruht sich gerade aus
und sammelt Kräfte für den nächsten Aufbruch.
(Romana Prinoth Fornwagner)

Sei mir ein starker Hort, zu dem ich immer fliehen kann,
der du zugesagt hast, mir zu helfen;
Ps 71,3a


Als ich einmal mit Gott reden wollte, war er nicht da. Ich hätte gern mit ihm Kaffee getrunken. Ich stellte mir vor, wir würden an einem dieser kleinen Tische sitzen und erzählen. Er würde mich mit aufmerksamen Augen ansehen, vielleicht hier und da eine Frage einwerfen, und dann sagte er, was er denkt. Aber so einfach war es nicht. Denn wo wohnt Gott?
Ich machte mich auf die Suche. Im Himmel sah ich Wolken und Flugzeuge und Tauben, aber nicht Gott. Ich schaute in eine Kirche, es roch nach Wärme und Weihrauch und nach jemandem, der gerade hier war. Aber war es Gott? Ich suchte auf einem Friedhof, in einem nahe gelegenen Forst und an einem Gipfelkreuz. An keinem der Orte schien mir Gottes Anwesenheit ausgeschlossen, aber für ein Kaffeetrinken reichte es nicht.
Entmutigt wollte ich nach Hause gehen. Da kam ich an einem Schaukasten vorbei. Jemand hatte ein paar Filzblumen hineingeklebt und einen Spruch: „Gott wohnt, wo man ihn einlässt.“(Martin Buber)
Ach, dachte ich. Gott hat keinen festen Wohnsitz. Ich könnte also direkt hier mit ihm reden. Vorsichtig schaute ich mich um, als erwartete ich, eine Stimme zu hören Aber Stimmen aus dem Nichts hatte ich noch nie gehört. Ich überlegte. Wenn Gott überall wohnt, dann ist der nächstgelegene Ort ich selbst. Dann müsste ich nicht irgendwo da draußen suchen. Dann wohnte Gott in mir. Er säße am Tisch meiner Gedanken und flüsterte in mein Herz.
Seitdem übe ich mich im Hören.

Susanne Niemeyer

Du bist mein Zufluchtsort

Du bist mein Zufluchtsort
Ich berge mich in Deiner Hand
denn Du schützt mich, Herr
Wann immer mich Angst befällt
traue ich auf Dich

Ja, ich trau auf Dich
und ich sage: „Ich bin stark
in der Kraft meines Herrn.“

Michael Ledner dt: Gitta Leuschner

MP3 
Du bist mein Zufluchtsort

Wozu sorge ich?

Gott ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führt mich zum frischen Wasser.

Er erquickt meine Seele.
Mein. Weg ist ohne Gefahr,
denn er selbst ist es, der mich leitet.

Und wanderte ich im finstern Tal,
so fürchte ich kein Unglück,
denn du bist bei mir.
Du gibst mir Frieden.

Du deckst meinen Tisch in deinem Haus,
in das kein Feind mir folgt,
keine Schuld und kein Fluch.

Du machst meine Seele rein
und schmückst mich festlich.
Der Becher, den ich trinke,
fließt über von erfrischendem Trank.

Mit Güte und Freundlichkeit
umgibt mich Gott, solange ich lebe,
und ich habe Wohnrecht in seinem Haus
jetzt und in Ewigkeit.

Psalm 23

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